Die Nachfrage nach Sicherheitsmitarbeitern in Deutschland ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Wohnanlagen, Einkaufszentren, Veranstaltungen und Unternehmen benötigen zuverlässige Fachkräfte, um Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten. Viele Menschen interessieren sich für diesen Beruf, da er sowohl Stabilität als auch flexible Arbeitszeiten bieten kann. Im Jahr 2024 liegt der durchschnittliche Stundenlohn eines Sicherheitsmitarbeiters in Deutschland zwischen 12 und 14 Euro, abhängig von Qualifikation, Region und Einsatzbereich. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Aufgaben Sicherheitskräfte übernehmen, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen und in welchen Bereichen aktuell besonders viele Stellen zu finden sind.
Was macht ein Sicherheitsmitarbeiter?
Ein Sicherheitsmitarbeiter hat die Hauptaufgabe, Personen, Gebäude und Sachwerte zu schützen. Zu den typischen Tätigkeiten gehören die Kontrolle von Zugängen, die Durchführung von Streifengängen, die Überwachung von Kamerasystemen und das Einschreiten bei verdächtigen Situationen. Besonders im Bereich von Wohnanlagen und Bürogebäuden sind Sicherheitskräfte für das Gefühl von Sicherheit der Bewohner und Mieter verantwortlich. Neben der reinen Überwachung übernehmen sie häufig auch Serviceaufgaben wie Besucheranmeldung oder Brandschutzkontrollen. Der Beruf erfordert Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und in vielen Fällen auch gute Kommunikationsfähigkeiten, da Sicherheitsmitarbeiter regelmäßig mit Menschen in Kontakt stehen.
Flexible Arbeitszeiten: Tag, Nacht und Schichtmodelle
Ein Vorteil des Sicherheitsgewerbes in Deutschland ist die Vielfalt an Arbeitszeitmodellen. Viele Unternehmen bieten Tagesschichten, Nachtschichten oder Schichtdienste im Wechsel an. Für Studierende oder Personen mit weiteren Verpflichtungen gibt es Teilzeitmodelle, während Vollzeitstellen eine stabile Beschäftigung mit geregeltem Einkommen ermöglichen. In Wohnanlagen und Industrieparks werden oft Rund-um-die-Uhr-Dienste benötigt, wodurch Mitarbeiter ihre Präferenzen für Tag- oder Nachtarbeit einbringen können. Diese Flexibilität macht den Beruf für unterschiedliche Lebenssituationen attraktiv, da Arbeitnehmer die Möglichkeit haben, den Job an ihre persönliche Planung anzupassen.
Voraussetzungen für den Beruf in Deutschland
Um als Sicherheitsmitarbeiter in Deutschland tätig zu werden, sind bestimmte rechtliche Anforderungen zu erfüllen. Grundlegend ist die Unterrichtung nach § 34a der Gewerbeordnung, die von der Industrie- und Handelskammer (IHK) angeboten wird. Für anspruchsvollere Tätigkeiten, wie den Einsatz im Bewachungsgewerbe oder bei Veranstaltungen, ist die Sachkundeprüfung § 34a GewO erforderlich. Weitere Voraussetzungen sind ein Mindestalter von 18 Jahren, ein einwandfreies Führungszeugnis sowie ausreichende Deutschkenntnisse, da Sicherheitskräfte im Ernstfall klar kommunizieren müssen. Körperliche Belastbarkeit und Aufmerksamkeit sind ebenfalls wichtig, insbesondere bei längeren Diensten. Zusatzqualifikationen wie Erste-Hilfe-Kurse oder Brandschutzschulungen erhöhen die Chancen, schnell eine Stelle zu finden.
Gehalt und Arbeitsbedingungen
Das Gehalt von Sicherheitsmitarbeitern in Deutschland liegt im Durchschnitt zwischen 12 und 14 € pro Stunde, in einigen Regionen sogar höher. In Städten wie München oder Frankfurt zahlen Arbeitgeber oft Zuschläge für Nacht- oder Wochenenddienste, wodurch der Monatsverdienst bei Vollzeit leicht über 2.000 € netto liegen kann. Zusätzlich gibt es tarifliche Vereinbarungen in vielen Bundesländern, die Mindestlöhne im Sicherheitsgewerbe festlegen. Neben dem Grundgehalt können Sicherheitskräfte von Zulagen profitieren, etwa für besondere Einsatzorte wie Flughäfen, Veranstaltungen oder Objektschutz in der Industrie. Arbeitskleidung und Ausrüstung werden in der Regel vom Arbeitgeber gestellt, und größere Sicherheitsfirmen bieten häufig interne Schulungen oder Weiterbildungen an.
In welchen Bereichen gibt es besonders viele Jobs?
Die Sicherheitsbranche ist in Deutschland sehr vielfältig. Wohnanlagen und Bürokomplexe setzen zunehmend auf Sicherheitsdienste, um Bewohnern und Mietern ein sicheres Umfeld zu bieten. Auch im Einzelhandel, insbesondere in großen Kaufhäusern oder Supermärkten, sind Sicherheitskräfte gefragt, um Diebstähle zu verhindern. Eine große Rolle spielt außerdem der Veranstaltungssektor: Konzerte, Fußballspiele und Messen benötigen zahlreiche Mitarbeiter, um Besucherströme zu kontrollieren und Sicherheit zu gewährleisten. Im Transport- und Logistikbereich sowie an Flughäfen ist der Bedarf ebenfalls konstant hoch. Zusätzlich entstehen immer mehr Stellen in Krankenhäusern und öffentlichen Einrichtungen, wo Sicherheit und Ordnung eine große Bedeutung haben. Wer in dieser Branche einsteigen möchte, findet also in vielen Bereichen passende Angebote – von regionalen Dienstleistern bis hin zu bundesweit tätigen Sicherheitsfirmen.
Tipps für die Jobsuche als Sicherheitsmitarbeiter
Wer eine Stelle als Sicherheitsmitarbeiter sucht, sollte mehrere Wege nutzen. Viele Sicherheitsfirmen veröffentlichen offene Stellen auf Online-Jobbörsen wie Indeed, StepStone oder der Arbeitsagentur. Darüber hinaus lohnt es sich, direkt Kontakt zu großen Unternehmen wie Securitas, Kötter Security oder Wisag aufzunehmen, die bundesweit Personal suchen. Ein aussagekräftiger Lebenslauf mit Hinweis auf die §34a-Qualifikation oder absolvierte Zusatzschulungen erhöht die Chancen auf eine schnelle Rückmeldung. Auch Flexibilität bei der Wahl der Schichten ist ein Pluspunkt, da viele Arbeitgeber Mitarbeiter bevorzugen, die sowohl tagsüber als auch nachts arbeiten können. Wer neu in die Branche einsteigen möchte, kann mit kleineren Teilzeitjobs oder Einsätzen bei Veranstaltungen beginnen, um Erfahrung zu sammeln. Mit wachsender Berufspraxis stehen dann weitere Karrieremöglichkeiten offen, beispielsweise als Schichtleiter oder Objektleiter.